Israel – let’s go!

Das EGE-Israel-Pilotprojekt geht in die zweite Runde.

Am 21.04.2023 begann unsere Reise nach Herzliya in Israel. Trotz des Bahnstreikes schafften wir es dank engagierter Eltern alle rechtzeitig zum Flughafen. Nach einem langen Security-Check kamen wir rechtzeitig am Gate an. Nach vier Stunden Flug und circa 30 Minuten Warten auf die Koffer und einem erneuten Security-Check, wurden wir liebevoll mit einem großen Willkommensschild von unserer Partnerschule begrüßt.

Nach einem leckeren und aufregenden Sabbat-Abend konnten die Schüler:innen ihre Gastfamilien und die Umgebung kennenlernen. Am Samstagabend durften wir bei Familie Hecht einen großartigen Abend mit Ausblick auf das Meer und den Sonnenuntergang genießen. Die Schülergruppe verbrachte den Sonntag zusammen in Jerusalem. Der Besuch des Museums Yad Vashem zum Thema des Holocausts und der Verfolgung der Juden durch die Deutschen war für alle deutschen Mitreisenden eine emotional herausfordernde Führung. Im Anschluss durften wir mit einer Holocaust-Überlebenden sprechen. Ihre Geschichte war bewegend und teilweise schonungslos. Am Ende wurde den Schüler:innen gesagt:


 „Es ist so schön zu sehen, dass Deutsche und Israelis hier in diesem Raum zusammensitzen. Was passiert ist, ist passiert, das könnt ihr nicht ändern. Wichtig ist, dass es nicht noch einmal passiert, aber es ist nicht euer Fehler oder eure Schuld. Keiner eurer Vorfahren konnte etwas dafür, viele waren mutig und wollte es ändern.“


Darauf folgte ein gemeinsames Gebet an der Klagemauer sowie ein Besuch der Grabeskirche. Jerusalem ist eine beeindruckende Stadt mit einer ganzen Menge geschichtlicher Ereignisse, die man förmlich spüren und anfassen kann. Danach fuhren wir mit dem Bus wieder zurück nach Herzliya.

Am Montag stellten wir Schokolade her und lernten drei verschiedenen Techniken für die Herstellung von Figuren kennen. Es war ein sehr warmer Tag, knappe 28 Grad Celsius, daher waren wir froh, dass der Busfahrer uns erlaubte, die Schokolade in seinen kleinen Kühlschrank zu legen. In Tel Aviv-Jafo angekommen, hielten uns die israelischen Schüler:innen an verschiedenen Sehenswürdigkeiten kleine Vorträge.

Auch diese Stadt hat eine unglaubliche Geschichte. Die sandsteinartigen Gebäude erinnern an Jerusalem. Um 20:00 Uhr ertönte für eine Minute eine Sirene im Gedenken an die gefallen Soldaten. Das ganze Land hält in solch einer Minute inne und jeder denkt an die Menschen, die durch den Krieg oder Anschläge aus dem Leben gerissen wurden.

Am Dienstag wurden die zehn Schüler:innen Teil einer israelischen Tradition: dem Gedenken der gefallenen Soldaten in einer Zeremonie in der Partnerschule. Viele Namen und Geschichten wurden auf Hebräisch vorgelesen und die Bilder aller ehemaliger Schüler:innen, die während eines Einsatzes verstorben waren, auf einer Leinwand gezeigt. Die Turnhalle war gefüllt mit Traurigkeit und Erinnerungen. Um 10:00 Uhr ertönte die Sirene für zwei Minuten im ganzen Land.

Vor der Zeremonie hatten wir ein Gespräch mit einem ehemaligen Schüler von Herrn Gavrielov, welcher uns einen Einblick in die militärischen Tagesabläufe gab und alle Fragen bezüglich der Wehrpflicht beantwortete. Ab 20:00 Uhr abends wurde es im Land wieder bunt, fröhlich und heiter. Der Unabhängigkeitstag Israels wurde eingeleitet und ausgiebig mit Konzerten und Tanzpartys im ganzen Land gefeiert.

Am Mittwoch wurde erneut mit BBQ, viel Essen und Tanz dieser Tag gefeiert. Die Schüler:innen verbrachten diesen Tag mit ihren Gastfamilien. Am Donnerstag reisten wir in den Süden von Israel zum Denkmal Masada. Die Wanderung dauerte rund zwei Stunden. Mit dem Bus ging es zum nächsten Programmpunkt: Einer Jeep-Tour durch die Wüste. Einigen Schülern wurde sehr schlecht, aber keiner musste sich übergeben.

Danach konnten die deutschen Schüler:innen im Toten Meer schwimmen. Das Wasser hat einen Salzgehalt von 30%, daher ist es sehr ölig und absolut ungenießbar. Die israelischen Lehrer hatten uns vorgewarnt, das Wasser nicht zu trinken und auch nicht unter Wasser die Augen zu öffnen, da wir für kurze Zeit die Orientierung verlieren und dadurch ertrinken könnten. Dafür war es ein absoluter Spaß im Wasser zu schweben. Nach einer ordentlichen Dusche ging es zurück nach Herzliya.

Um 19:30 Uhr warteten die Gastfamilien und der Schulleiter in der Schule auf uns. Der Abschied stand nun kurz bevor und ein letztes Mal wurde zusammen gegessen und Dankesreden gehalten. Nach einer kurzen Pause und Zeit zum Koffer packen, trafen sich alle um 02:20 Uhr an der Schule wieder. Der tränenreiche Abschied machte es sehr schwer in den Bus einzusteigen und neugewonnene Freunde wieder zu verlassen.

Nach circa 30 Minuten im Bus waren wir wieder am Flughafen, wo eine erneute Befragung durch die Security stattfand. Nach guten zwei Stunden waren wir endlich am Gate angekommen und konnten in den Flieger nach Frankfurt am Main einsteigen. In Frankfurt gelandet, konnten wir die Zeit mit witzigen Spielen schnell überbrücken und waren gegen 15:10 Uhr zurück in Erfurt, wo die Eltern schon sehnsüchtig auf ihre Kinder warteten.

Es war eine intensive, schöne und ereignisreiche Zeit. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv – also auf in die nächste Runde! Israel 2024, here we come again!

Für mehr Eindrücke klicken Sie sich gern durch unsere Bildergalerie.