Lebenspraktische Förderung

Aus dem Gedanken heraus, Inklusion neu weiterzudenken, entstand an der Evangelischen Gemeinschaftsschule Erfurt die Idee, unsere inklusive lernpraktische Kursoberstufe zu entwickeln und im Unterrichtsalltag zu etablieren. Diese rückt erstmalig an einer weiterführenden Gemeinschaftsschule die Lebenspraxis in den Mittelpunkt und wendet sich an Schülerinnen und Schüler, welche in den Förderschwerpunkten „Geistige Entwicklung“ und „Lernen“ bei uns beschult werden. Sie setzt eine 10- bzw. 12-jährige Schulpflicht laut Thüringer Förderschulgesetz um und schließt somit einen weiteren Schulwechsel für diese Schüler aus.

Durch eine differenzierte Beschulung im gemeinsamen Unterricht, in den umfangreichen Schulprojekten und in der Kursgruppe wird der inklusive Charakter unterstützt und umgesetzt. Unser Ziel ist es, durch vielfältige Angebote und temporäre Lerngruppen die individuellen Kompetenzen der Schüler zu festigen und zu erweitern, sie bestmöglich auf ihr späteres Leben und ihre beruflichen Perspektiven vorzubereiten sowie sie in ihrer Eigenständigkeit zu bestärken.

Der Bereich Hauswirtschaft nimmt dabei bereits schon seit vielen Jahren einen großen Stellenwert im Rahmen der Lebenspraktischen Förderung ein und wird zum Beispiel in verschiedenen Gruppenangeboten und in unserem Schülercafé verwirklicht.

Das Wissen um die Bedeutung einer optimalen Haushaltsführung ist häufig nicht selbstverständlich für Jugendliche, da sie oft keinen Bezug zu diesen Themen haben. Daher ist es für uns wichtig, sie für dieses Gebiet zu motivieren und ihnen den Zugang zu diesen Dingen zu erleichtern. Weiterhin versuchen wir auch, ihnen neuste wissenschaftliche Erkenntnisse mit an die Hand zu geben und sie für eine umwelt- und klimaschützende Lebensweise zu gewinnen.

Trotz der Corona-Situation im Jahr 2020 und den daraus resultierenden Einschränkungen bei der Arbeit in unserer Schulküche haben wir die Zeit genutzt und eine „Sanierung“ der kleinen Grünfläche unserer Schule in den Vordergrund gerückt. Wir haben verwilderte Flächen gerodet, Stauden umgepflanzt, die Kräuterschnecke neu angelegt, die Hochbeete gestrichen und bepflanzt, die Blumenwiese mit Weide eingezäunt und das Insektenhotel überprüft. Wir haben die Mauerränder von Unkraut und Wurzeln befreit um anschließend Blumensträucher zu pflanzen. Wir werden hier auch weiterhin aktiv sein, sodass wir diesen Ort für gemeinsame Aktivitäten nutzen können.

Zukünftig kann der geschaffene Lern- und Arbeitsraum für Projekte im Gemeinsamen Unterricht und im Werkstattprinzip unserer Schule genutzt werden. Er soll ein Ort zum Forschen und Lernen, der Achtsamkeit und Ruhe, der Kommunikation, des aktiven Handelns und vor allem ein Ort der Gemeinschaft werden. Wir haben viele Ideen.

Den Werdegang der Entstehung wollen wir im Folgenden mit Fotos dokumentieren: